Pekingreise 2002
In der Brieftaubenzeitung wurde eine Reise für Brieftaubenzüchter
nach Peking angeboten. Bereits im letzten Jahr war eine Gruppe von 80
Personen mit den Organisatoren Hermann u. Gisela Schilling nach Peking
geflogen und sie erlebten dort unvergessene, erlebnisreiche Tage.

Die Reisegruppe vor der chinesischen Mauer |
In diesem Jahr war es zwar eine kleinere Gruppe von 12 Personen, doch
sie passten gut zusammen und es waren harmonische Urlaubstage.
So trafen wir uns am 30.9.02 abends in Frankfurt auf dem Flughafen
und flogen mit der China-Air in Richtung Asien. Begleitet wurden wir von
Xu Nai (Sissi), die uns als Reiseleiter und Dolmetscherin bereits bei
unseren 4 vorausgegangenen Reisen nach China sehr hilfreich war. Sie hat
uns das Tor zu Ihrem Heimatland geöffnet und inzwischen ist daraus eine
wunderbare Freundschaft entstanden.
Nach einem ruhigen 9-stündigen Flug, erreichten wir in den
Mittagsstunden unser Ziel. Bereits am Flughafen wurden wir von Sissi`s
Mama und Papa ganz herzlich begrüßt. Sie waren überglücklich, ihre
Tochter, die in Deutschland studiert, nach 6 Monaten wieder in ihre Arme
schließen zu können.
Ein Bus brachte die Gruppe in ein 4-Sterne Hotel, das angenehm,
sauber und zu aller Zufriedenheit bestens ausgestattet war.
Um 18 Uhr fand ein Begrüßungsabend statt. Der Gastgeber Herr Xu
begrüßte das Ehepaar Schilling sowie die mit angereisten Gäste auf das
Herzlichste und wünschte der Gruppe einige angenehme und erlebnisreiche
Tage in seiner Heimatstadt Peking und überreichte Geschenke.

Herr Schilling, Sissi und ihr Vater, Herr Xu |
Herr Schilling begrüßte den Organisator Herrn Xu und einige
Ehrengäste, überbrachte Grüße aus Deutschland und übereichte ein
Gastgeschenk. Der Abend verlief bei chinesischen Gerichten, diversen
Getränken und angeregten Gesprächen wie im Flug.
Nach einem ausgedehnten, reichhaltigen „Europäischen“ Frühstück, das
keine Wünsche offen ließ, wurden wir zum Finalflug abgeholt. Nach einer
Fahrt durch die pulsierende Millionenstadt, den unbeschreiblichen
Autoverkehr und dazwischen die unzähligen Fahrradfahrer (es gibt 9
Millionen Fahrräder in Peking) erreichten wir die Taubenschlaganlage von
Herrn Xu, dem Organisator dieser Veranstaltung. Es war strahlender
Sonnenschein, so dass die 890 Tauben bereits um 8.30 Uhr bei einer
Entfernung von 480 km gestartet werden konnten.
Von den 60 Deutschen Tauben, die im Frühjahr zu diesem Rennen geschickt
wurden, gingen noch 27 an den Start, nachdem bereits 7 Vorflüge
absolviert waren.
Mit Spannung erwarteten die chinesischen Taubenfreunde, die
inzwischen zahlreich eingetroffen waren, und unsere Gruppe auf die
Ankunft der ersten Tauben. Gegen 14 Uhr landeten die ersten 13 Tauben
auf dem Schlag. Der gute Flugverlauf war auch für uns ein Erlebnis, denn
zügig flogen die Tauben in Gruppen aus allen Richtungen ein, wo sie
durch eine chinesische Volksweise, die durchgehend gespielt wurde, in
den Schlag gelockt wurden. Nach 30 Minuten waren die 150 Preistauben
registriert, darunter zu unserer freudigen Überraschung 11 Deutsche
Tauben, zumal im letzten Jahr
nur 1 Deutsche Taube in den Preisrängen vertreten war. Folgende
Züchter konnten sich mit ihren Tauben platzieren:
SG. Schilling G.u.H. errangen den 11., 31.und 127. Preis, SG. W.u.G.
Zimmermann den 50., 74., 83., 85. und 90. Preis, SG. F.u.A. Marx den
115. Preis, Eijerkamp u. Söhne den 129. Preis und Hans Schweickert den
149. Preis.
Am nächsten Tag fand die Siegerehrung statt, die Hermann Schilling
nach einigen Grußworten an die zahlreich anwesenden Chinesen, vornahm.
Anschließend war die Versteigerung, wo besonders die Deutschen Tauben
Höchstpreise erzielten. Je 1 Taube von Josef Stahl u. Manfred Erret, die
nicht in den Preisrängen waren, wurden ebenfalls mit versteigert.

Wolfgang Zimmermann bei der Tauben-Klassifizierung in China |
Während 3 Taubenzüchter bei der Versteigerung weilten, fuhr der Rest
der Gruppe, begleitet von einer Reiseleiterin, zu den zahlreich
vorhandenen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir besuchten den
Himmelstempel, standen auf dem Kohlenhügel, dem höchsten
Aussichtspunkt der Stadt, von dem man auf die Verbotene Stadt blicken
konnte.
Beeindruckt von der gewaltigen Kultur dieser riesigen Tempelanlage, die
wir nach Stunden durch das Himmelstor, an dem ein riesiges Bild von
„Mao“ hängt, verließen, gingen wir durch eine Unterführung auf den Platz
des Himmlischen Friedens. Nun zeigte sich, dass der Zeitpunkt unserer
diesjährigen Reise gut gewählt war, denn die Chinesen feiern vom
1.-7.10. ihre Nationalfeiertage. Alle öffentlichen Gebäude,
Sehenswürdigkeiten und besonders der Platz des Himmlischen Friedens
glichen einem Blumenmeer. Künstlerisch war die Chinesische Mauer, eine
Lotosblüte, die Weltkugel und der Nordseepark mit echten Blumen, Buchs
und verschiedenen Wasserspielen aufgebaut. Überwältigt standen wir auf
der kilometerlangen Chinesischen Mauer, auf der sich Menschen aller
Nationalitäten treffen. Wir besuchten die Dreizehn-Ming-Gräber und den
Sommerpalast. Abgerundet wurde unsere Reise durch das Abendprogramm, wie
Akrobatik sowie einer Lichterfahrt in die berühmten Einkaufsstraßen, der
Garküche, wo chinesische Spezialitäten piksauber angeboten wurden,
zurück über die Lichterstraße zum Platz des Himmlischen Friedens.
Durch das vielseitige und abwechslungsreiche Programm verging die
Zeit wie im Fluge. Besonders interessant waren die Einladungen von
unserem Gastgeber, wo wir viele chinesische Taubenzüchter kennen lernten
und eine Besonderheit war für viele das Feuertopfessen sowie die
Pekingente. Die vielen Eindrücke, die wir mit nach Deutschland nehmen
konnten, sind für einige sicher ein Grund, nochmals mit nach China zu
fliegen, auf jeden Fall wurde bereits eine Einladung für Oktober 2003
ausgesprochen.
Gisela Schilling
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