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Alt 20.02.2019, 20:28
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Pfaelzer Pfaelzer ist offline
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Hallo Sportfreunde,

ein kleiner Auszug aus dem Buch von Theo Schlosser 1964.

Zitat:
bekanntlich fällt die nächste Handschwinge, wenn die augenblicklich heranwachsende zu etwa der Hälfte bis zweidrittel ihrer normalen Länge erneuert ist. Beschneiden wir aber kurz vor diesem Zeitpunkt die in kürze ausfallende nächste Feder, wenn diese noch nicht herausgeschoben und gelöst ist, mit einer Schere etwa um einen Zentimeter, dann verzögert sich das Ausfallen dieser Feder um ungefähr 5 bis 6 Tage. Wir müssen das Abschneiden der Federspitze natürlich an jedem Flügel vornehmen.
Zitat Ende

Sportfreunde, es gab in meinem Leben Zeiten, wo ich den Taubensport mit großem Erfolg ausgeübt habe. Da gehörte das wöchentliche "in die Hand nehmen" zu einer Selbstverständlichkeit, und nicht nur wie oft heute, nur noch zum Einsetzen. Ich habe damals geschnippelt wie ein Weltmeister. Bei mir wurde keine Taube eingesetzt, die einen beweglichen Federkiel im Flügel hatte. Denn mit diesem Schmerz ist ein Preisfliegen fast unmöglich. Und gegen Ende der Saison hatte ich mit der Mauser niemals Probleme. Ob trocken, mit Licht, mit Junge, oder was es sonst noch zu erwähnen gibt. Und noch eine Feststellung, die ich in einem Gespräch mit Theo Schlosser erfahren habe. Das Versagen einer Taube, trotzdem sie in einer sehr guten Verfassung war, hat in der Mehrzahl etwas mit dem beweglichen Federkiel zu tun. Ich bin der Überzeugung, die meisten Ausreden, warum die Taube versagt hat, bzw. evtl. versagt hat, stimmen nicht. Der bewegliche Federkiel ist der Juckepunkt.

Heute ist das für mich alles Geschichte. Heute bin ich zufrieden, wenn meine Freunde alle wieder zu hause sind. Naja, mit jedem Preis wird das Wochenende natürlich auch noch schöner.

Gruß
Wilfried

Hallo Wilfried,
ich lernte da viel von einem Züchter in unserer RV. Der Schnippelte auch. Der hatte jeden seiner Witwer (meist hatte er nur 16 und 12 Nestpaare) was das angeht im Griff. Obwohl er mir gezeigt hat wie es geht, habe ich es kaum praktiziert, meistens vor wichtigen Flügen wie Medaillen oder eine Taube hatte nur noch einen wichtigen Flug am Ende der Saison. Und wenn ich es gerade gesehen hatte - meistens jedoch nicht.
Also schnippelte er EINEN TAG VOR DEM EINSATZ! dem besagten Witwer Ca. 1 cm die Schwinge die der Vogel bald abstoßen sollte. Gerade auf den weiten Flügen hat er so oft geglänzt und war immer gut drauf wenns geklappt hat. Das gut drauf sein waren dann schon mal 12 viertel Wein. Er hatte die Cattrijsse-Tauben, die mauserten langsam. Er paarte auch so, dass er meistens 2 - 3 Wochen Neststand hatte, WÄHREND DER FLÜGE. Das bedeutet, dass er mir oft vorgeführt hat dass auf dem Endflug die Vögel noch einen vollen Flügel hatten.

Ob er ein Anhänger von Schlosser war, der ja hier aus der Pfalz kam weiß ich nicht. Aber wenn der Rudi vor hatte gut zu Fliegen, dann war das ein echter Saupreiß. Damals flogen wir noch 25%. Er sagte oft zu mir: Das doppelte davon ist gut. Aber das ist dein Prozentsatz. Er strebte ab dem 4. Flug immer 16/12 also + - 75% an. Das war sein Ziel. Ich war oft dort. Sein Sohn ging mit mir in die Schule und danach auch oft.

Der hatte noch einen durchgezüchteten Stamm, fast alle waren miteinander verwandt. Wenn eine kam, kamen auch die anderen.

Mit dem beweglichen Federkiel weiß ich nichts anzufangen. Habe nie darauf wert gelegt. Vielleicht er, denn er war immer bemüht auf dem Endflug Tauben zu setzen die noch einen vollen Flügel hatten. Ich habs selbst gesehen, das geht.
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Gut Flug
Pfälzer

Lebenserfahrung ist die Summe zumeist schmerzlicher Lernprozesse.
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